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      Stadtentwicklung - Sommerausgabe 2012 / 2016    
         
      2. Perspektivworkshop zeigt:

Mögliche Veränderungen in den nächsten Jahren

Seit dem ersten „Perspektiven-Workshop“
im März sind die Planungen intensiv weiter fortgeschritten.

Am 14. Juni traf sich die Arbeitsgruppe „Stadtentwicklung“ mit dem Büro ASS aus Düsseldorf zum 2. Perspektivenworkshop, um gemeinsam zu erarbeiten, wie die Stadt umgebaut werden kann. Es eröffnen sich neue Perspektiven und Chancen für die Stadt Waldbröl. Die Ziele sind dabei in ein konkretes Zeitraster gefasst worden. Perspektivenworkshop Juni 2012 Hans Joachim Hamerla, vom Düsseldorfer Büro Architektur Stadtplanung Stadtentwicklung Hamerla | Gruß-Rinck | Wegmann + Partner, erläuterte gemeinsam mit Bürgermeister Peter Koester und dem Wirtschaftsförderer Eckhard Becker den Stand der Dinge.


Worum geht es genau?

Dabei geht es um den Umbau der Kaiserstraße, den Abriss und die Neubebauung des Merkurkomplexes, das alte Petzgelände, die Verkehrsführung in der Stadt, Vorschläge zur Schließung von Baulücken, den Boxbergkreisel und die Umgestaltung des Markplatzes, um nur die wesentlichen
Dinge zu nennen.

Der Zeitplan sieht zum jetzigen Zeitpunkt folgende Abläufe vor:

Merkurkomplex: Da die Verhandlungen mit den Eigentümern des Merkurkomplexes im Augenblick vorankommen, rechnen die Beteiligten mit einer Einigung bis zum Herbst.

Ende 2013 oder Anfang 2014 könnte für den auf 1,3 Millionen Euro geschätzten Abriss grünes Licht gegeben werden. Sollte dies gelingen, wird zügig neu gebaut. Vorgesehen sind ein großflächiger Einzelhandelsbereich mit einem so genannten Ankermieter (Lebensmittel) sowie eine Reihe von
kleineren Geschäften, ein angegliedertes Parkhaus und möglicherweise im 3. Geschoss des neuen Gebäudekomplexes das Rathaus, vorausgesetzt es lässt sich investorenseitig verwirklichen. Dieses würde, so Hamerla, an dieser Stelle ein Mehrgewinn für die Innenstadtentwicklung und deren wirtschaftlichen Nachhaltigkeit bedeuten können.

Die Finanzierung des Rathauses muss so gelingen, dass durch vielschichtige Synergieeffekte ein Nullsummenspiel gelingt. Dies bedeutet, dass ein Rathaus an diesem Standort nicht mehr Kosten verursacht, als das bestehende Rathaus an vier unterschiedlichen Standorten bisher.

Dies könnte in einem Gesamtkonzept, da ist Hamerla zuversichtlich, gelingen. Neben einem Plan A gibt es auch den Plan B. Sollten die Verhandlungen mit den jetzigen Eigentümern nicht gelingen, wird der behördliche Druck verstärkt werden müssen. Dies wird dann unweigerlich eine Zeitverzögerung mit sich bringen.

Die Umgestaltung und Bebauung des alten Petzgeländes
hat man für Mitte 2013 ins Auge gefasst.

In der Kaiserstraße steht 2014 eine Kanalsanierung bzw. -erneuerung an. Diese einmalige Gelegenheit soll 2014/2015 dann für die Neugestaltung der Kaiserstraße im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes genutzt werden, so sieht es die Planung vor. Die Gehwegbreiten könnten dabei von jetzt 1,50 Meter auf zwei bis sechs Meter erweitert werden. Trotzdem könnten mehr PKW-Stellplätze entlang der Kaiserstraße geschaffen werden als derzeit, allein durch die Rücknahme der Fahrbahnbereite auf nur noch 4,50 Meter. Ein Schutzstreifen für Radfahrer kann abmarkiert werden.
Die Straße soll Alleecharakter bekommen, zum Flanieren animieren und durch eine ansprechende Beleuchtung wirkungsvoll in Szene gesetzt werden, so Hamerla. Die Aufenthaltsqualität der Einkaufsstadt im Grünen soll dadurch deutlich gesteigert werden.

Die Neugestaltung steht und fällt allerdings mit der Einrichtung eines Einbahnstraßenringes, wobei die Kaiserstraße zwischen dem neuen Kreisverkehrsplatz an der Kaiserstraße / Brölbahnstraße / Gartenstraße und der Friedensstraße zur Einbahnstraße würde. In Gesprächen mit dem zuständigen
Straßenbaulastträger NRW wurde bereits Zustimmung signalisiert.

Eine weitere Voraussetzung für dieses Verkehrskonzept ist die Fertigstellung des Boxbergkreisels. Man ist seitens des Planungsbüros zuversichtlich, dass dies auch im Rahmen der vorgesehenen Zeitplanung zu schaffen ist.

Ein weiteres Bonbon für die Innenstadt steuert die ev. Kirche bei, die für ihr Jubiläumsjahr 2013 einen umfangreichen Umbau des gesamten Kirchplatzes plant, wobei künftig ein mit der Hochstraße niveaugleicher Platz entstehen soll, der für viele Veranstaltungen genutzt werden kann. Ein wunderbarer neuer Platz mit Gastronomie und gemütlichen Stellen könnte entstehen, der besonders im Frühjahr und Sommer im Schatten des Baumbestandes zum Verweilen anregt.

Weit reichend, aber noch nicht konkretisiert, sind die Pläne für das eventuell frei werdende Rathaus. Durch ergänzende Gebäude könnte eine Gesundheits- und Wohlfühloase der „Bergischen Region“ entstehen. Den Gesundheitsstandort Waldbröl zu entwickeln und zu stärken, ist eine der Kernideen des Stadtentwicklungskonzeptes. Gute Gespräche und Verhandlungen mit eingebundenen Behörden.

Was die Verwirklichung dieser detailliert durchgeplanten Konzeptionen angeht, so betont Bürgermeister Peter Koester ausdrücklich, liefen zurzeit gute Gespräche und Verhandlungen mit vielen eingebundenen Behörden und möglichen Investoren. Vor allem durch die zur Disposition stehenden Flächen des Merkurkomplexes und des alten Petzgeländes ergibt sich für Waldbröl die einmalige Chance, den Kernbereich der Innenstadt völlig neu zu gestalten und der Stadt ein anderes Gesicht zu geben. Diese reizvolle Situation haben inzwischen auch einige Investoren erkannt.

Dass die Planungen erstmals auch zeitlich abgesteckt und konkretisiert wurden, signalisiert eindeutig einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zum Ziel. Die Mitglieder des Workshops, zu dem rund 50 geladene Bürgerinnen und Bürger unter anderem aus Politik und Wirtschaft gehören, sind ebenfalls von
der Machbarkeit und Umsetzung überzeugt.

Der Workshop dient als Bindeglied von Planungsstab und den Bürgern Waldbröls. Zielsetzung ist ein regelmäßiger Abgleich des Planungsstandes mit den Interessengruppen, um eventuelle Kursänderungen bei der Planung vornehmen zu können.

Bei diesem erfolgsorientierten Vorgehen des Büros ASS werden in den nächsten Jahren sehr positive und weit reichende Veränderungen auf Waldbröl zukommen, da ist sich Wirtschaftsförderer Eckhard Becker sicher.